Er ist wieder da!
Eines der wohl beliebtesten Kräuter der Deutschen. Kein Wunder, frisch gegessen entfaltet er seine stärkste Heilwirkung. Ein bisschen was auf's Brot oder in die Suppe gestreut, erhältst Du nicht nur einen viel besseren Geschmack, sondern hast auch noch was für Deine Gesundheit getan. Denn neben seinen ätherischen Ölen, die harntreibend, schleimlösend und antibakteriell wirken, senkt er den Cholesterin - sowie den Blutdruckspiegel. Auch bei Magen-Darm-Problemen wie einer Magenentzündung oder Blähungen wirkt das Kraut lindernd. Man kann übrigens auch die leicht schärflichen Blüten essen, beispielsweise im Salat.
Dieses Kraut kannte man bereits in der griechischen Antike, wo es schon damals gegen Atemwegserkrankungen angewandt wurde. Im alten Ägypten, zur Zeit der Pharaonen, diente Thymian zur Einbalsamierung der Toten und auf mittelalterlichen Burgen banden adelige Damen "ihrem" Ritter während eines Turniers Thymianzweige als Symbol für Mut und Tapferkeit auf die Rüstung. Wenn das mal kein Alleskönner ist! Und heute? Heute ist es aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken. Besonders die Kombination aus Thymian und Knoblauch schmeckt einwandfrei. Aber auch fruchtigen Desserts gibt das Kraut eine ganz besondere Note.
Was wäre die italienische Pizza ohne eine gute Prise Oregano? Und tatsächlich wird dieses Kraut hauptsächlich in der mediterranen Küche verwendet, aber bereits im 17. Jh. gibt es Nachweise darüber, dass es ebenfalls bei der Zubereitung von Pfannkuchen Anwendung fand. Geht man etwas weiter in der Zeit zurück, in die Antike, so hatte Oregano noch einen ganz anderen Nutzen: es sollte in Form von Räucherungen Dämonen abwehren. Wenn ein Kind lange nicht zu reden begann, bekam es einen Löffel Oreganowasser. Gegen Epilepsie ließ man den betroffenen am mit dem Finger zerdrückten Kraut riechen und im Mittelalter wurde es sogar als Hexenabwehrpflanze herangezogen. Roch die Hexe daran, konnte sie vom Teufel befreit werden.
Pfefferminze, Marokkanische Minze, Grüne Minze – es gibt unzählige Sorten dieses schon im Jahr 812 von Karl dem Großen heiß begehrten Krautes. Seitdem hat sie mit ihrem guten Geschmack und der erfrischenden Note zu internationaler Berühmtheit gebracht: als Bestandteil der englischen Mintsauce, im indischen Mintchutney und als Basisgewürz der Gerichte vieler arabischer Länder. Wir verwenden sie am liebsten im Tee oder in erfrischenden Desserts. Und auch in der Mythologie galt Minze als verführerisch, denn einst soll Hades, der Gott der Unterwelt, sich in die schöne Nymphe Mintha verliebt haben. Doch dieser war leider Gottes bereits mit einer anderen verheiratet, mit der eifersüchtigen Persephone, die Mintha kurzerhand umbrachte In tiefer Trauer um seine Geliebte soll Hades sie daraufhin in eine Wasser-Minze verwandelt haben.
Wusstest Du, dass Melisse im Griechischen „Honigbiene“ bedeutet? Die Bienen schwirren oft und gerne zu den Blüten, um daraus den aromatischen Melissenblütenhonig zu produzieren. Da diese dann auch noch nach Zitronen riecht, nennt man sie einfach Zitronenmelisse. Und natürlich kann auch sie mit heilenden Kräften aufwarten, „die das Herz freudig macht“. So beschrieb es einstmals Hildegard von Bingen. Auch Mönche nutzten die heilende Wirkung der Zitronenmelisse bereits in früheren Zeiten als Trunk gegen Verdauungsschmerzen.